Es ist schlimmer als befürchtet¹,
die Europäische Union als auch die Weltgesundheitsorganisation nimmt nun verstärkt die Zigarettenhersteller in die Pflicht, für Öffentlichkeitskampagnen zu den Umweltrisiken von Zigarettenstummel aufzukommen. Im gleichen Atemzug werden Länder und Gemeinden angehalten, bei Verstößen rigoros mit drastischen Geldstrafen vorzugehen.
Die aktuellste Studie des Leibniz Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei vom August 2024 zeigt: giftige Blaualgen profitieren von Zigarettenabfällen im Wasser und den durch Regenwasser ausgeschwemmten Chemiecocktails.
Erika Martinez Ruiz eine der Hauptautorinnen der Studie, meint, in Gewässern wie Seen, Teichen oder Bächen werden Blaualgen, unter anderem durch Infektion mit einem Parasiten in Schach gehalten, dem Chytridpilz. Dieser wird jedoch in seinem Wachstum durch die aus Zigarettenstummel freigesetzten Schadstoffe gehemmt. Die Pilzinfektion trägt normalerweise dazu bei, das Wachstum von Blaualgen zu kontrollieren. Wird sie unterbunden, können die Blaualgen ungehindert wachsen.²
Wir können es nicht oft genug sagen; es ist so wichtig, dass Zigarettenstummel richtig entsorgt werden und zuerst im Tschick-Stummel-Röhrl und schließlich im Restmüll landen.
Quelle:
¹Nadine Gode, SWR (26.11.2024)
https://www.tagesschau.de/wissen/forschung/zigarettenstummel-umweltschaden-100.html
²Leibniz Institute of Freshwater Ecology and Inland Fisheries (IGB), Berlin, Germany
https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0147651324012259?via%3Dihub